GERLINDE ZANTIS

Texte

Alex Knisely


Begegnungen mit der Realität von Gerlinde Zantis

Nach einer Hospitation in der Abteilung für Pathologie des Friedrichstädter Krankenhauses zu Dresden war es mir wichtig, meine mühsam erworbenen Sprachkenntnisse nicht zu verlieren. Lies auf Deutsch ! , sagte ich mir und abonnierte DIE ZEIT. Jahrelang landete jede Woche ein riesiger, unverdaulicher Klumpen Zeitungspapier in meinen Briefkasten. Alles zu lesen war zu viel. Vergiss die Politik, vergiss die Wirtschaft : Lebensstil, Bücher, Musik, entschied ich. Mit einem Wörterbuch und viel Mühe konnte ich diese Artikel verwalten.

Zu Recht oder Unrecht erinnere ich mich an die Seiten der ZEIT als weite Savannen unbebilderter und einschüchternder Texte, und so stach das Werk von Gerlinde Zantis umso mehr hervor : 1993 gewährte ihr das Feuilleton einen Monat lang wöchentlich einen DIN-A4-grossen Platz für, schwarz-weiß, eine Zeichnung von den Werften am Hamburger Hafen der Firma Blohm+Voss. Nicht die Motive, sondern ihre Handhabung faszinierte mich : Solche Anhäufungen von Schwarz, so fein artikulierte Unterteilungen von Weiß ! Noch nie hatte ich so etwas wie ihre Meisterschaft beim Zeichnen nicht in der, sondern in d i e Abstraktion gesehen. Ich konnte sie mir nicht in ihren ursprünglichen Formaten, den Größen von Bushaltestellenplakaten, vorstellen und musste sie “live” sehen.

Ein über die Zeitung verschicktes Anfrageschreiben erreichte sie. Sie antwortete : Vielen Dank für Ihre Nachricht. Leider ist meine Arbeit in Nordamerika nicht vertreten. – Und, wahrscheinlich als Scherz – Möchten Sie aber dort mein Agent sein ? Sie legte eine Broschüre bei, die als Ergänzung zur Hafenbilder-Ausstellung herausgegeben wurde und eine umfassendere Auswahl der Bilder zeigte, die mich so beeindruckt hatten.

Ich habe die Chance ergriffen. „Verkaufen Sie mir diese drei Bilder“, antwortete ich – nennend die Titel und eine Summe – „und schicken Sie mir ein Paket mit Broschüren. Ich werde tun, was ich kann.“

Es folgte ein Gefangenenaustausch (die Zeichnungen im Originalformat waren unvorstellbar beeindruckender als die Zeitungsdarstellungen ! ) und ich machte mich mit einer Handvoll Broschüren im Gepäck auf den Weg zu einer Konferenz nach San Francisco. Ich widmete einen Nachmittag von Vorträgen über Zytologie zu Galeriebesuchen um, legte Broschüren auf die Schreibtische der Rezeptionisten und erklärte, dass ich kein finanzielles Interesse am Erfolg von Gerlinde Zantis hatte – ich wollte nur dazu gelingen, dass ihre erstaunlichen Talente allgemeiner geschätzt werden – und zu meiner Freude wurde sie zu einer der „neuen Künstler*innen“, die den Kunden einer alten und angesehenen Galerie dort vorgestellt wurden.

Der Galerist schrieb an Gerlinde : „Sie zeichnen wie ein Engel.“ Ich konnte nur, ich kann nur, zustimmen. Seitdem bin ich in gewisser Weise ein eher kleiner Sammler ihrer Arbeiten und in immer größerem Maße ein Enthusiast für ihre Art zu sehen und in Bilder umzusetzen, das was sie sieht. Unsere Bekanntschaft hat sich zu einer Freundschaft vertieft. So habe ich fast vier Jahrzehnte lang die Gelegenheit gehabt, ihr dabei zuzusehen, wie sie fotografiert, skizziert und schließlich die äußerst meisterhafte Arbeit schafft, die sie der Öffentlichkeit anbietet. 

Oder : Wie macht sie das ? Ich kann vielleicht mit anderen, die ihre Kunstfertigkeit bewundern, ein paar Bemerkungen darüber teilen, wie ihre Zeichnungen entstehen.

In meinen Augen sind ihre „fertigen“ Bilder Wunder der Irreführung. Man kann sie mit handgezeichneten Kopien von fast zufällig aufgenommenen Fotos vergleichen, die sich durch ihre Detailtreue auszeichnen, ansonsten aber vor allem wegen der Fülle dieser Details bemerkenswert sind. Aber für mich sind es keine Kopien ; weit davon entfernt. Erstens sind es Versionen von mehr als einem Foto. Darüber hinaus sind sie das Produkt von Löschung, Ausmerzung, Auswahl und Kuratierung : Es sind Schöpfungen. Sie entstehen durch Eliminierung des Zwecksfremden, durch Anreicherung mit Elementen aus vielen Quellen. Ja, was von Originalfotos oder nie selber fotografierten Bildern ( ! ) übrig bleibt, ist luxuriös im Detail. Aber der Luxus ist eine List, ein Trick, um den Betrachter dazu zu bringen, eine veränderte und gesteigerte Erfahrung als real zu akzeptieren. Die Zantis-Welt ist doch nicht die, die uns umgibt.

Betrachte man nun die „Industrietypologien“ von Bernd und Hilla Becher, diese Objekte, die fotografiert wurden, als Wolken den Schattenwurf der Sonne verhinderten. Die Schatten dienen der Ablenkung und sind für das, was ein Wasserturm oder ein Industrieaufzug sein soll, unwesentlich. In ihren Bildern präsentieren die Bechers ihrem Publikum den platonischen Gegenstand. Vielleicht führten Zantis‘ frühe Kunstschuljahre in anatomischer Illustration sie in die gleiche Richtung. Als Arzt schreibend kann ich mir vorstellen, dass ein geöffneter Bauch mit seinen Klecksen und Flecken geronnenen Blutes und unregelmäßig gepackten Schwämmen eine Ablenkung von der platonischen Vorstellung war, was beispielsweise ein Meckel-Divertikel zu seinem irreduziblen Selbst macht. Zwischen dem Zeichnen mit Kohle (Farbe ! Unernsthaft, grell, kitschig) und dem Entfernen der Trümmerteile vermittelte sie dem Betrachter das Wesentliche der Anatomie, ohne Schatten, die von der Sonne geworfen wurden. Aber nur vielleicht . . .

Jedenfalls verließ Gerlinde Zantis die Anatomie des menschlichen Körpers und wandte sich der Anatomie des Schiffbaus zu, wo ich ihr begegnete. Sie zeichnete die zerstörten Überreste der Kohle- und Stahlproduktion im Nordwesten Deutschlands, sie zeichnete Wolken, wie sie dahinzogen ; Wälder, Felder und Straßen, wie sie sich vor ihr entfalteten, gepflügte Acker im Schnee ; sie begann mit der Arbeit in Farbe und wagte herauszufinden, was diese Wahl zur Wahrheit dessen beitragen könnte, was sie sah und vermitteln wollte. Mit Kollegen erkundete sie die Ardèche, ein Kalksteinplateau im Südosten Frankreichs, das durch Abwesenheit geprägt und definiert ist : Abwesenheit von Wasser, außer in dem, was es durch das Verschwinden im Untergrund verlassen und zurückgelassen hatte. Sie entschied sich, uns die Auswirkungen einer anderen Eliminierung zu zeigen, nämlich der des Wassers, das mit seiner Verschwindung aus Feldern und Wäldern raue und trockene Beinahe-Wüsten machte und ihnen eine erzwungene Einfachheit verlieh, die nicht nur in den Landschaften, sondern auch in den Bauernhöfen dieser Gebiete zu sehen ist, wo trotz dieser Abwesenheit die Menschen danach strebten, ihr Leben zu gestalten.

Sie hat sich nun der Untersuchung zugewandt, was es heißt, reich zu sein ; reich an Wasser. Dies hat sie mit ihrer gewohnt grundsätzlichen Ehrlichkeit getan. Seit Jahren klettert sie beim Fotografieren auf das Dach ihres Minivans, um eine ungewöhnliche Perspektive zu erforschen. Jetzt in Frankreich watet sie mit ihrer wasserdichten Kamera durch Teiche und Bäche. Sie macht viele Fotos aus vielen Blickwinkeln. Bei ihrer Rückkehr ins Studio untersucht sie diese fotografischen Bilder in einem Prozess des Auswählens, Löschens, Veränderns – kurz : Des Kuratierens. Dies geschieht durch Vorskizzen, in denen Bildmerkmale vielfältig eingesetzt werden und Harmonie und Tiefe angestrebt werden.

Die letztendliche „endgültige Zeichnung“ ist das Ergebnis vieler Überlegungen. Es enthält Elemente aus mehr als einem Foto und sogar aus Quellen außerhalb ihrer eigenen Fotos. Wenn es den Freunden ihrer Bemühungen als vollständig angeboten wird, ist es eine Entdeckung dessen, was sich hinter diesen Fotos und Quellen verbirgt, eine vertiefte und, ja, verbesserte Version davon ; es ist eine Version des Karrenwegs, des Flussufers, der geheimen Leben, die unter Wasser stattfinden, nicht so, wie sie sind, sondern so, wie sie hätten sein können, eine Version dessen, was in Wirklichkeit sein sollte. Der Detailreichtum ist nicht mehr zufällig, nicht mehr belanglos. Er wird ausgewählt, um den Gesamteindruck zu verstärken, Glaubwürdigkeit zu vermitteln, Betrachter*innen zu täuschen.

Das ist die einzigartige Leistung von Gerlinde Zantis, einer Künstlerin, deren Kunst hauptsächlich im Wegwerfen besteht – wärst Du gerne Bildhauer ? So befragt, könnte sie ausrufen: Dann entferne von dem Steinblock alles, was nicht Dein Standbild ist ! – was ihr Auge als etwas anderes wahrnimmt als den Kern der Erfahrung des Sehens.

Saint-Exupéry schrieb berühmterweise : On ne voit bien qu’avec le coeur. L’essentiel est invisible pour les yeux. Der Realismus von Zantis rettet das Wesentliche aus der Verstopfung und Unordnung des bloßen Sehens und ermöglicht es unseren Herzen, es wieder wirklich zu sehen.

Zantis‘ Arbeit ist nicht realistisch. Es ist besser als das.

* * *

À la rencontre de la réalité avec Gerlinde Zantis

Après un stage en tant qu’interne invité au service de pathologie de l’hôpital Friedrichstadter de Dresde, j’étais soucieux de ne pas perdre les compétences linguistiques acquises avec tant de travail. « Lis en allemand ! », me suis-je dit et je me suis abonné à Die Zeit. Pendant des années, chaque semaine, un énorme morceau de papier journal indigeste arrivait dans ma boîte aux lettres. Tout lire, c’était trop. Oublie la politique, oublie l’économie : style de vie, livres, musique. Avec un dictionnaire et beaucoup de peine, je pourrais gérer ces articles.

À tort ou à raison, je me souviens des pages de Die Zeit comme de vastes savanes de textes non illustrés et intimidants, et c'est pourquoi l'œuvre de Gerlinde Zantis se démarqua d'autant plus : chaque semaine, pendant un mois, à la fin de 1993, le Feuilleton accorda un espace à ses dessins des quais de Blohm+Voss à Hambourg, en noir et blanc et de la taille d'une feuille de papier à écrire. Ce ne sont pas les sujets, mais plutôt leur traitement qui me fascina : de tels amas de noir, de telles subdivisions finement articulées d'espace négatif laissé en blanc ! Je n’avais jamais vu une telle maîtrise du dessin, non pas dans l’abstraction, mais tendant v e r s l’abstraction. Je ne parvenais pas à imaginer ses œuvres dans leurs formats originaux, aux dimensions d'affiches destinées aux arrêts de bus, et il me fallait les regarder « en direct ».

Ma requête envoyée via le journal lui parvint. Elle me répondit : « Merci pour votre mot. Désolée, mon travail n'est pas représenté en Amérique du Nord ». Puis, probablement en guise de plaisanterie : « Aimeriez-vous devenir mon agent là-bas ? » Elle y joignait une brochure complémentaire à l'exposition Blohm+Voss, montrant une gamme plus complète des images qui m'avaient tant frappé.

Je sautai sur l'occasion. « Vendez-moi ces trois images », répondis-je – en nommant des titres, et une somme – « et envoyez-moi un paquet de vos brochures. Je ferai ce que je peux ».

Un échange eut lieu (les dessins au format original étaient incroyablement plus impressionnants que les rendus des journaux ! ) ; et je partis alors pour une conférence à San Francisco avec, dans mes bagages, une poignée de ces brochures. Je consacrai un après-midi normalement dévolu au cours de cytologie à des visites de galeries, déposant des brochures sur les bureaux des réceptionnistes, expliquant que je n'avais aucun intérêt financier dans le succès de Gerlinde Zantis – je voulais seulement voir son incroyable talent plus largement apprécié – et, à mon grand plaisir, elle devint la même année l’une des « nouvelles artistes » présentées aux clients d’une galerie ancienne et respectée. C’est alors qu’elle et moi nous rencontrâmes finalement.

Le galeriste écrivit à Gerlinde : « Vous dessinez comme un ange. » Je ne pouvais qu’être d’accord, et je le suis toujours. Depuis lors, je suis, dans une certaine mesure, un collectionneur de son travail et, de façon toujours croissante, un passionné de sa manière de voir et de traduire en images ce qu'elle voit, au point que notre relation s'est transformée en amitié. Ainsi, pendant près de quatre décennies, j'ai eu la chance de contempler son travail tandis qu'elle photographiait, dessinait et enfin créait l'œuvre remarquable qu'elle choisit d'offrir au public.

D'où cette interrogation : comment fait-elle cela ? Je peux peut-être partager ici avec d'autres admirateurs de son talent artistique quelques remarques sur la façon dont naissent ses dessins.

À mes yeux, ses images « finies » sont des miracles résultant d’une erreur de direction. Ils peuvent être pris pour des copies de photographies dessinées à la main, prises presque au hasard, riches de détails et remarquables précisément en raison de l'abondance même de ces détails. Mais pour moi, ces dessins ne sont pas de simples copies ; loin de là. Ce sont avant tout des versions renouvelées des photographies. De plus, ils sont le produit d’une suppression, d’une sélection, d’un choix et d’une conservation. Ce sont des créations. Ils naissent de l’élimination des éléments indésirables, de l’ajout d’éléments provenant de diverses sources. Oui, ce qui reste des photographies originales – ou des images jamais photographiées – offre un luxe de détails. Mais c’est là une ruse, une astuce, pour tromper le spectateur et lui faire accepter comme réelle une expérience modifiée et accrue : le monde de Zantis n’est pas celui qui nous entoure.

Considérez les « typologies industrielles » de Bernd et Hilla Becher, des objets photographiés lorsque les nuages empêchent les ombres projetées par le soleil. Les ombres sont des distractions, elles ne sont pas essentielles au rendu du château d'eau ou de l’ascenseur industriel. Dans leurs images, les Becher donnent à leur public l'objet platonicien. Peut-être les premières années d’école d’art de Zantis où elle étudia l’illustration anatomique l’ont-elle conduite dans la même direction. Écrivant en tant que médecin, je peux imaginer qu'un abdomen ouvert, avec ses débris et ses taches de sang coagulé et ses éponges irrégulièrement entassées, nous détourne de l'idée platonicienne du diverticule de Meckel dans son essence irréductible : L’on se perd dans l’attirail aléatoire. Entre le dessin au fusain (car la couleur est peu sérieuse, sinistre, criarde) et l'enlèvement des débris, elle donne au spectateur l'essentiel de l'anatomie, sans ombres projetées par le soleil. Mais tout cela n’est peut-être que le fruit de ma vision.

Quoi qu'il en soit, après avoir quitté l'anatomie du corps humain, Gerlinde Zantis a évolué vers l'anatomie de la construction navale, où je l'ai rencontrée. Elle s’est mise à dessiner les ruines des anciennes mines et aciéries du Nord-Ouest de l'Allemagne, ainsi que les nuages qui passent ; les bois, les champs et les chemins qui se déroulaient devant elle, les paysages enneigés ; elle s'est lancée dans un travail en couleur, s'aventurant à extraire ce qui pourrait, dans ce choix, ajouter à la vérité de ce qu'elle voyait et cherchait à transmettre. Avec des camarades, elle a exploré l'Ardèche, un plateau calcaire du Sud-Est de la France sculpté et défini par l'absence : l’absence de l’eau qui, en disparaissant sous terre, a tout déserté, abandonné, modelé. Elle a choisi de nous montrer les effets d'une autre disparition, celle de l'eau ici encore, qui a fait des champs et des forêts des déserts bruts et secs, conférant une simplicité forcée qui se retrouve non seulement dans les paysages mais aussi dans les cours des fermes de ceux-là qui s'efforcent de subsister malgré cette absence.

Elle s'est désormais tournée vers la recherche de ce que signifie être riche ; riche en eau. Elle l’a fait avec son honnêteté fondamentale habituelle. Depuis des années, elle pratique la photographie, grimpant sur le toit de son mini-van pour exploiter une perspective insolite. Aujourd'hui en France, avec son appareil photo étanche, elle patauge dans les étangs et les ruisseaux. Elle prend de nombreuses photos, sous de nombreux angles. De retour au studio, elle reprend ces images (photographiques), sélectionne, supprime, modifie. Cela passe par des esquisses préliminaires dans lesquelles les caractéristiques des images sont diversement déployées, en quête d'harmonie et de profondeur.

Le « dessin final » qui en résulte est le fruit d’une longue réflexion. Il incorpore des éléments provenant de plusieurs photographies et même de sources extérieures à ses propres photographies. C'est, lorsqu'il est proposé comme complet à ceux qui savent apprécier ses efforts, une découverte de ce qui se cache derrière ces photographies et ces sources, une version intensifiée et, j’ose dire, améliorée. Dans cette version se distinguent le passage des charrettes, les berges de la rivière, des vies secrètes passées sous l'eau non pas telles qu'elles sont mais telles qu'elles auraient pu être, une version telle qu'elle devrait être en réalité. La richesse des détails n’est plus aléatoire, n’est plus superflue. Elle est voulue pour contribuer à l'impression d'ensemble, pour conférer de la vraisemblance, pour tromper.

C'est là l'œuvre singulière de Gerlinde Zantis, immensément habile à tromper, artiste dont l'art consiste, pour moi, avant tout à jeter le superflu – « Êtes-vous sculpteur ? » pourrait-elle s'écrier. « Alors ôtez du bloc de pierre tout ce qui n'est pas votre statue ! ». Car son œil perçoit autre chose qui se cache au cœur de l’expérience de voir. Saint-Exupéry a écrit : « On ne voit bien qu’avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux. » Le réalisme de Zantis sauve de l’encombrement du regard ordinaire ce qui est essentiel, permettant à nos cœurs de le revoir vraiment.

Le travail de Zantis n’est pas réaliste. Il est infiniment plus que cela.

* * *

Encountering reality with Gerlinde Zantis

After a term as a visiting interne in the Department of Pathology at Dresden’s Friedrichstadter Hospital, I was eager not to lose the language skills that had been so effortfully acquired. Read in German ! , I told myself, and I subscribed to DIE ZEIT. For years thereafter, every week a vast indigestible lump of newsprint arrived in my mailbox. To read it all was too much. Forget politics, forget the economy : Lifestyle, books, music. With a dictionary and much trouble, I could manage those articles.

Wrongly or rightly, I remember the pages of DIE ZEIT as vast savannas of un-illustrated and daunting text, and thus the work of Gerlinde Zantis stood out all the more : Weekly for a month late in 1993 the Feuilleton granted her space for, in black and white and the size of a sheet of typing paper, a drawing from the wharves of Hamburg's Blohm+Voss. Not the subjects, but instead their handling transfixed me : Such massings of black, such finely articulated subdivisions of negative-space white ! Never had I seen anything like her mastery of drawing not in, but into, abstraction. I couldn't imagine her works in their original formats, the sizes of bus-stop posters, and I had to see them “live".

A letter of inquiry sent via the newspaper reached her. She replied – Thank you for your note. Sorry, my work is not represented in North America. -- And, likely joking – Would you like to be my agent there ? She enclosed a brochure issued to complement the Blohm+Voss exhibition, showing a fuller range of the images that had so struck me.

I jumped at the chance. Sell me these three images, I replied – naming titles, and a sum – and send me a packet of brochures. I'll do what I can.

An exchange of prisoners followed (the original-format drawings were unimaginably more impressive than had been the newspaper renderings ! ) and I set off for a conference in San Francisco with, in my baggage, a handful of those brochures. I re-dedicated an afternoon from lectures on cytology to gallery visits, dropping brochures onto receptionists' desks, explaining that I had no financial interest in Gerlinde Zantis' success – I wanted only to see her amazing talents more widely appreciated – and, to my delight, she became one of the “new artists” introduced to the clients of an old and respected gallery there that same year, when she and I finally met.

The gallery owner wrote to Gerlinde – “You draw like an angel.” I could only, I can only agree. I have been since then, in a small way, a collector of her work and, in a larger and ever larger way, an enthusiast for her manner of seeing and of translating into images that she sees, and our acquaintance has deepened into friendship. Thus over nearly four decades I have had the chance to watch her as she photographs, sketches, and finally creates the immensely skilled work that she elects to offer the public.

Or : How does she do it ? I can perhaps share with others who admire her artistry a few remarks on how her drawings arise.

In my eyes, her “finished” images are miracles of mis-direction. They can be taken for hand-drawn copies of photographs, snapped almost randomly, excelling in their detail but otherwise of note principally for the abundance of that detail. But to me, they’re not copies ; far from it. They are versions of more than one photograph, first of all. Added to that, they are the product of deletion, of culling, of choice, and of curation. They are creations. They arise through elimination of the extraneous, through augmentation with elements drawn from many sources. Yes, what remains from original photographs, or from images never photographed ! , is luxurious in detail. But that is a ruse, a trick, to fool the viewer into accepting as real an altered and a heightened experience : The Zantis world is not the one around us.

Consider the “industrial typologies” of Bernd and Hilla Becher, objects photographed when clouds prevented sun-cast shadows. The shadows were distractions, were non-essential to whatever it is to be a water-tower, an industrial elevator. In their images the Bechers gave their audience the platonic object. Perhaps Zantis’ early art-school years in anatomic illustration led her in the same direction ; writing as a physician, I can imagine that an opened abdomen, with its dabs and flecks of clotted blood and its irregularly packed sponges, was a distraction from the platonic idea of what made, for example, a Meckel diverticulum its irreducible self. Between drawing in charcoal (colour ! Un-serious, lurid, tawdry) and removing the bits of débris, she gave the viewer the essential of anatomy, without sun-cast shadows. But only perhaps . . .

At any rate, leaving anatomy of the human body, Gerlinde Zantis progressed to the anatomy of ship-building, where I encountered her. She drew the ruined remnants of coal and steel production in northwestern Germany, she drew clouds as they drifted ; woods, fields, and roads as they unfolded themselves before her, ploughed land in snow ; she embarked upon work in colour, venturing to extract what might in that choice add to the truth of what she saw and sought to convey. With colleagues she explored the Ardèche, a limestone plateau in southeastern France carved and defined by absence : Absence of water, except in what, through disappearing underground, it had deserted, left behind. She chose to show us the effects of another, different elimination, that of water, one that made of fields and forests raw and dry near-desolations, conferring an enforced simplicity to be seen not only in the landscapes but also in the farmyards of those who strove to make their lives despite that absence.

She has now turned to investigating what it is to be rich ; rich in water. This she has done with her usual fundamental honesty. For years she has in photographing climbed aboard the roof of her mini-van to exploit an unusual perspective. Now in France with her waterproof camera she wades into ponds and streams. She takes many photographs, from many vantages. On returning to the studio, she examines these photographic images in a process of selection, deletion, alteration -- in short, curation. This proceeds through preliminary sketches in which features of the images are variously deployed, striving for harmony and for depth.

The eventual "final drawing" is the product of much thought. It incorporates elements from more than one photograph and even from sources outside her own photographs. It is, when offered as complete to friends of her efforts, a discovery of what lies behind those photographs and sources, an intensified and, yes, improved version thereof ; it is a version of the cart-road, of the riverbank, of the secret lives passed underwater not as they are but as they might have been, a version as what should in reality be. The richness of detail is no longer random, no longer extraneous. It is selected to contribute to the impression overall, to confer verisimilitude, to deceive.

That is the singular achievement of Gerlinde Zantis, immensely skilled in misleading, an artist whose art consists principally in casting away – would you be a sculptor ? she might exclaim : Then remove from the block of stone everything that is not your statue ! – what her eye perceives as other than the core of the experience of seeing. Saint-Exupéry wrote famously – On ne voit bien qu’avec le coeur. L’essentiel est invisible pour les yeux. Zantis’ realism rescues from the clog and clutter of mere sight that which is essential, allowing our hearts to see it truly again.

Zantis’ work is not realist. It is better than that.

– A.S. Knisely, Körmend / Kirment (Hungary), 2024.V.12

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